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ADHS – der neue Trend oder warum plötzlich alle darüber sprechen?

  • Autorenbild: Caroline Schwander
    Caroline Schwander
  • 10. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

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ADHS ist längst nicht mehr nur ein Thema für Kinder, die im Unterricht zappeln oder sich schlecht konzentrieren können. Immer öfter hört man Erwachsene sagen: «Ich glaube, ich habe auch ADHS!» – sei es in den sozialen Medien, im Freundeskreis oder sogar am Arbeitsplatz. Aber warum ist ADHS in unserer Gesellschaft plötzlich so präsent?



Mehr Bewusstsein – weniger Unsichtbarkeit


Noch vor wenigen Jahren wurde ADHS oft übersehen, besonders bei Mädchen und Frauen. Heute ist das Bewusstsein deutlich gestiegen: Lehrerinnen, Ärztinnen und auch Betroffene selbst erkennen Symptome besser. Das führt dazu, dass mehr Menschen eine Diagnose erhalten – nicht weil ADHS «neu» ist, sondern weil wir genauer hinschauen.



Social Media als Verstärker


TikTok und Co. haben ADHS ins Rampenlicht gerückt. Unter dem Hashtag #ADHS gibt es Milliarden von Aufrufen. Kurze Videos zeigen, wie sich ADHS im Alltag anfühlen kann – von der chaotischen Wohnung über den Gedankenstrudel bis hin zur Hyperfokussierung. Das sorgt für Wiedererkennung bei vielen, die sich bisher nicht erklären konnten, warum sie «anders ticken».



Die Pandemie als Wendepunkt


Corona war ein Beschleuniger. Durch Homeoffice, Homeschooling und den allgemeinen Stress rückten Konzentrationsprobleme und emotionale Überlastung stärker ins Bewusstsein. Gleichzeitig machte Telemedizin den Zugang zu Diagnosen einfacher. Studien zeigen, dass seit 2020 besonders bei Erwachsenen und Frauen die Zahl der ADHS-Diagnosen sprunghaft angestiegen ist.



Weniger Stigma, mehr Offenheit


Psychische Gesundheit wird heute offener thematisiert als noch vor zehn Jahren. Viele trauen sich inzwischen, Hilfe zu suchen – und stossen dabei auf ADHS als mögliche Erklärung. Das senkt die Hemmschwelle und erhöht die Chance, rechtzeitig passende Unterstützung zu bekommen.



Gesellschaftliche Anforderungen


Unsere Welt ist schneller, komplexer und reizüberfluteter geworden. Multitasking, ständige Erreichbarkeit und hoher Leistungsdruck bringen Eigenschaften zum Vorschein, die in einer ruhigeren Umgebung vielleicht gar nicht so auffallen würden. Das macht ADHS sichtbarer – und relevanter für immer mehr Menschen.




Fazit


ADHS ist kein «Mode-Trend». Es war schon immer da – nur wurde es lange übersehen oder missverstanden. Der Unterschied: Heute reden wir offener darüber, verstehen es besser und erkennen es häufiger. Und genau deshalb hat ADHS einen festen Platz im gesellschaftlichen Diskurs bekommen.




Quellen



 
 
 

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